1. Was hat für Sie der besondere Reiz ausgemacht, sich in der Testplanungsphase für die künftige Gestaltung des Areals Kreuzstrasse in Stans zu engagieren?
Die Neugestaltung des grossräumigen Areals zwischen der A2 und der Engelberger Aa verdient ein besonderes Augenmerk. Das Potential ist beeindruckend, die zukünftige städtebauliche Transformation des Gebietes ist vielversprechend. An strategisch bedeutender Lage gelegen, ist das Gebiet von der Zufahrt von Stans auf die A2 gut einsehbar und dient als Orientierungspunkt, als Abschluss des Siedlungsgebietes, der den Siedlungsraum von Stans massgeblich mitprägt. Heute in erster Linie als Gewerbegebiet erkennbar, kann das Areal morgen als Sicherheitskompetenzzentrum, als Drehpunkt für Aufgaben der Gemeinschaft und der öffentlichen Infrastruktur seine eminent wichtige gesellschaftliche Bedeutung städtebaulich adäquat umsetzen. Die unmittelbare Lage am Flussraum an der Engelberger Aa macht die Aufgabe zusätzlich interessant und ermöglich eine reizvolle situationsspezifische Prägung des Ortes.
2. Sie arbeiten für die Testplanungsphase in interdisziplinären Teams zusammen. Was ist das Spannende daran? Und auf was haben Sie bei der Aufgabe den Schwerpunkt gelegt?
Um eine ganzheitliche Betrachtungsweise zu erzielen und der komplexen Aufgabenstellung gerecht zu werden, erachten wir es als wichtig, die Bauaufgabe des neuen Sicherheitskompetenzzentrums aus unterschiedlichsten Blickwinkeln zu beleuchten. Insofern ist die Zusammenarbeit in einem interdisziplinären Team äusserst interessant. Die unterschiedlichen Sichtweisen und Kompetenzen unserer Teammitglieder ermöglichen uns, die Aufgabenstellung vielschichtig zu befragen. Unsere Recherche setzt sich prioritär mit der Frage auseinander, was für eine Stellung Bauten für Verwaltung und Sicherheit heute im Siedlungsgebiet haben oder in welchem Verhältnis die einzelnen geplanten Nutzungen innerhalb des Areals zueinanderstehen. Dabei sind ein Rückblick auf bisherige Entwicklungen und eine sorgfältige Analyse des nahen und weiträumigen Kontextes gefragt. Darüber hinaus, erachten wir aber auch eine vorwärts schauende Entwurfsstrategie als eminent, bei welcher «empirisch» in Skizze und Modell unterschiedlichste Versuchsanordnungen ausgelotet werden. Ein zentrales Augenmerk unserer Arbeit liegt im kollektiven Raum und in der Identität des neu werdenden Ortes.
3. Das vorgegebene Raumprogramm ist relativ anspruchsvoll, zudem stehen Anliegen bezüglich Mobilität, Freiräumen, Energie usw. im Raum. Was stellt für Sie die grösste Herausforderung bei diesem Projekt dar?
Bei unserer Entwurfsarbeit nehmen wir die präzis formulierten Nutzungs- und Raumanforderungen sehr ernst und wollen diese bestmöglichst planerisch umsetzen. Nur so wird die Machbarkeitsstudie den Nachweis erbringen, ob all diese Anforderungen auf dem zur Verfügung stehenden Areal eingelöst werden können. Wir stellen fest, dass gerade die Erbringung dieses Nachweises äusserst anspruchsvoll ist. Gleichzeitig wollen wir, dass ortsbauliche und landschaftsarchitektonische Kriterien den Entwurf prägen, damit ein Areal mit hohen sozialen und kulturellen Werten entsteht. Nur so kann dieser Ort, der in Zukunft als Sicherheitszentrum und als Drehpunkt für Aufgaben der Gemeinschaft dient, der hohen gesellschaftlicher Bedeutung entsprechen. Diesen Anspruch versuchen wir einzulösen.
Theo Hotz Partner Architekten, Zürich